Nicht einmal zwei Wochen hat heuer die Weinlese gedauert. Heuer war ein richtig komisches Jahr. Die meisten Weintrauben waren bereits Anfang September reif und daher waren auch die meisten Weinbauern bereits Ende September wieder mit der Weinlese fertig. Normalerweise startet die Weinlese so richtig erst Anfang Oktober.
Auch heuer habe ich wieder mitgeholfen. Die Arbeit besteht darin, die Weintrauben vom Rebstock zu schneiden und diese dann in einen Kübel zu geben. Aber das ist erst die halbe Arbeit, denn wenn der Wein gut werden soll, dann sollte man bei der Weinlese auch auf die Qualität der Weintrauben achten. Daher reicht es nicht einfach die Weintrauben von Stock zu schneiden, sondern man muss Trauben, die gefault, eingetrocknet oder verschimmelt sind von den guten Trauben trennen. Die Weinlese findet großteils mit Scheibtruhen und Kübeln statt. Anschließend kommen die Weintrauben in einen großen Bottich.
Manche Weingüter benötigen für die Weinproduktion auch gefaulte Trauben. Daher wird meistens mit zwei Kübeln gelesen. Dabei gibt man in den einen Kübel die guten Trauben und in den anderen Kübel die gefaulten. Die Fäulnis der Weintrauben wird auch Edelfäule genannt. Edelfäule ist nichts anderes als ein Schimmelpilz, der sich auf überreifen Trauben bildet. Dadurch wird vor allem der Zuckergehalt erhöht. Aus den Beeren können hochwertige Moste und Beerenauslesen produziert werden. Die daraus produzierten Weine sind meist sehr süß und sehr lange haltbar.
Im heurigen Jahr gab es im Frühjahr keinen Frost und Hagel, dadurch war der Ertrag bei vielen Weinbauern heuer um einiges höher als im Vorjahr, in dem es sehr starken Frost gab.
Mir hat die Weinlese, obwohl es keine leichte Arbeit ist sehr viel Freude bereitet und ich bin gespannt was das nächste Jahr so bringt.