Die Myrafälle sind ein beliebtes und sehr beeindruckendes Ausflugsziel in Niederösterreich. Da man innerhalb von weniger als 30 Minuten die Myrafälle besichtigen kann, eignen sich diese perfekt für einen Nachmittagsausflug.
Ich habe die Myrafälle vor kurzem besichtigt und erzähle euch in diesem Beitrag über meine Eindrücke.
Da die Myrafälle zum Wochenende doch etwas überlaufen sind, habe ich mich entschieden die Myrafälle unter der Woche zu besichtigen. Der Ansturm hielt sich in Grenzen und ich konnte die Myrafälle ganz in Ruhe besichtigen. Über die einzelnen Fälle führen gut ausgebaute Holzbrücken und Treppen. Nach einiger Zeit kommt man an einem Drehkreuz vorbei, an dem man noch einmal das Ticket abscannen muss. Von hier aus geht es dann noch über ein paar Holzbrücken und Treppen bis zum Ende der Myrafälle.
Am Ende zweigt ein Weg in Richtung Hausstein und zum oberen Stausee ab. Die Wanderung zum Stausee dauert rund 20 Minuten. Vom Hausstein hat man einen schönen Ausblick auf das Tal.
Über die Myrafälle
Der Myrabach entspringt zirka 8 km entfernt aus der Myralucke des Unterberges. In 14 Gefällestufen fließt der Myrabach ausgehend vom oberen Staubecken durch 8 Hauptfälle, über das Felsgestein durch die Talschlucht. Das Wasser des Myrabachs ist glasklar und sauber, aber auch sehr frisch und kühl. Daher eignen sich die zwei Stauseen nur bedingt zum Baden. Zwischen dem oberen und dem unteren Staubecken liegen 120 Meter Höhenunterschied. Der Kaskadenbereich ist zirka 520 Meter lang. In diesem Bereich wurden 26 Holzbrücken und 8 Stiegen eingerichtet, auf denen man das beeindruckende Naturdenkmal bestaunen kann. Die Myra mündet kurz nach den Myrafällen in die Piesting. Besonders imposant sind die Myrafälle im Frühjahr nach der Schneeschmelze.
Am oberen und unteren Ende der Myrafälle befinden sich Gaststätten.
Die Geschichte der Myrafälle
Bereits Anfang des 19. Jahrhunderts wurden die Myrafälle in Reiseberichten erwähnt. 1885 wurde vom Österreichischen Touristenklub eine Steiganlage erbaut, wodurch die Öffentlichkeit Zugang zu den Myrafällen erhielt. Nur wenige Jahre später (1914) drohte die Zerstörung der Myrafälle durch ein am Fuße der Wasserfälle erbautes Myrawerk. Am oberen Ende wurde ein Weiher aufgestaut. Das Wasser wurde nun kontrolliert in ein Wasserschloss im Wald geleitet. Von hier aus floss es über ein Druckrohr in die Tiefe zum Kraftwerk. Während Strom erzeugt wurde, versiegten die Myrafälle fast komplett. Ausschließlich an Sonntagen wurde für den Tourismus die normale Fließmenge freigegeben. Erst 60 Jahre später wurde das Myrawerk aufgelassen und man konnte die Wasserfälle wieder unter naturgegebenen Bedingungen besichtigen. Der Kraftwerksbetrieb wurde dann komplett eingestellt und der touristischen Nutzung stand nichts mehr im Wege. Heute ist das ehemalige Turbinengebäude ein Gasthaus. Der errichtete Stauweiher ist schön anzusehen, da er sich schön in die umgebende Landschaft eingegliedert hat.
Lage und Parkplatz
Die Myrafälle liegen in Muggendorf / Niederösterreich. Der Parkplatz befindet sich in unmittelbarer Nähe des Eingangs in die Myrafälle. Es gibt vier Parkplätze. Der kürzeste Weg zum Eingang in die Myrafälle ist vom Parkplatz 1.
Mehr Details zur Anreise findet ihr hier: myrafaelle.at
Weitere Details
Schwierigkeitsgrad: leicht
Dauer: 20min durch die Myrafälle, 20min bis zum Stausee
Der Eintritt in die Myrafälle kostet derzeit 5€ pro Person (2020). Der Eintritt wird zum Erhalt des Naturdenkmals verwendet. Die Tickets bekommt man direkt beim Eingang in die Myrafälle. Hier steht ein Automat – es gibt aber auch eine Kassa an der man die Tickets kaufen kann.
Mein Fazit
Ich habe die Myrafälle im Juli besucht. Zu dieser Zeit floss eher wenig Wasser hinab. Daher würde ich raten die Myrafälle eher im Frühling zu besuchen, wo mehr Wasser nach der Schneeschmelze hinab fließt. Für die Wanderung reichen Turnschuhe aus. Die Wege sind leicht zu begehen und gut ausgebaut. Besonders an Wochenenden kann es sein, dass die Myrafälle sehr überlaufen sind. Daher rate ich dazu die Myrafälle unter der Woche zu besuchen, da man dann weniger Wartezeiten hat.
Eingang und Ticketschalter
Aufgrund der Einbahnregelung ist es derzeit nicht möglich den gleichen Weg wieder zurück zu gehen. Der Rückweg erfolgt auf einer breiten Forststraße, die parallel zu den Myrafällen verläuft.