Als ich nach Córdoba aufbrach hatte ich keine Vorstellung was mich in dieser einzigartigen Stadt erwarten würde. Dass sie mich so beeindrucken würde, hätte ich nie gedacht.
Am besten man lässt sich bei der Besichtigung der Stadt einfach treiben und spaziert einfach darauf los. Dies ist auch ganz einfach möglich, denn alle hochrangigen Sehenswürdigkeiten liegen um die Juderia. Die gesamte Altstadt Córdobas zählt seit 1994 zum UNESCO Weltkulturerbe.
Mezquita
Die Hauptattraktion in Córdoba ist die Mezquita. Diese sollte man auf keinen Fall auslassen, da sie einzigartig auf der Welt ist. Sie ist neben der Alhambra in Córdoba das bedeutendste Bauwerk der Mauren in Andalusien.
Die Mezquita ist Moschee und Kathedrale in einem Gebäude. Besonders beeindruckend sind die Ausmaße des Gebäudes. Es erstreckt sich auf rund 24.000 Quadratmetern. Im Inneren befinden sich heute noch 856 Säulen, früher waren es sogar über 900 Säulen. Die runden Säulen mit ihren rot weiß gestreiften Bögen stehen am Boden. Durch die ineinander verlaufenden Bögen entsteht ein Gefühl von schier endloser Weite.
785 begann Abd ar-Rahman I. mit dem Bau der Moschee. Sie wurde bis zum Jahr 987 laufend erweitert. Bis die christlichen Rückeroberer ab 1523 damit begannen im Inneren der Moschee eine riesige Kathedrale zu errichten. Der Bau dauerte bis ins 17. Jahrhundert.
Aufgrund der langen Geschichte der Mezquita findet man darin viele verschiedene Stile. Die Säulen entsprechen dem griechisch-römischen, ägyptischen sowie westgotischen Stil. Im südlichen Teil der Mezquita befindet sich ein byzantinisches Mosaik mit vielen Verzierungen und Inschriften. In der Kathedrale findet man alle Stile des 16. und 17. Jahrhunderts.
Rund um die Mezquita befindet sich ein Hof voll gefüllt mit Orangenbäumen – Patios de los Naranjos.
Besichtigung und Tickets
Über die Calle de Cardenal Herrero und das Tor Puerta del Perdon betritt man den Komplex. Zunächst geht man entlang des Orangenhofes. Hier befindet sich auch das Ticketbüro, in dem man die Tickets für die Mezquita bekommt.
Glockenturm Torre Campanario
Neben der Mezquita und rechts neben dem Eingang befindet sich der Glockenturm. Dieser war früher ein Minarett. Er ist seit 2014 wieder zugänglich und kann besichtigt werden. Zu Zeiten, als der Turm ein Minarett war, diente er dem Muezzin dazu die Gläubigen zum Gebet zu rufen.
Nachdem 1236 Córdoba durch christliche Truppen wieder zurück erobert wurde, baute man den Turm in einen Glockenturm um.
Über Stiegen gelangt man hoch hinauf in den Turm. Von dort hat man eine beeindruckende Aussicht über fast die gesamte Altstadt, die Mezquita Kathedrale sowie den Orangenhof. Im Inneren findet man außerdem die Überreste des aus dem 10. Jahrhundert stammenden Minaretts.
Tickets
Die Tickets für den Glockenturm erhält man direkt vor dem Turm. Zu jeder vollen und halben Stunde können maximal 20 Personen den Turm betreten. Die Tickets sollte man daher so früh wie möglich, am besten vor dem Besuch der Mezquita-Kathedrale kaufen. Am besten mehr Zeit für die Mezquita einplanen, da man von der Architektur im Inneren einfach überwältigt ist und die Besichtigung daher etwas länger dauern kann. Wenn man erst einmal die Mezquita verlassen hat, kann man sie mit den gleichen Tickets nicht wieder betreten.
Ich habe mir zuerst die Tickets für die Mezquita gekauft, habe die Mezquita besichtigt und habe mich dann beim Glockenturm um die Tickets angestellt.
Alcazar de los Reyes Cristianos
Neben der Mezquita ist der Alcazar die nächste Sehenswürdigkeiten, die man sich nicht entgehen lassen sollte.
Der Alcazar war die Residenz der kastilischen Könige. Später wurde er als Gefängnis genutzt und dann vollkommen restauriert. Besonders sehenswert sind die maurischen Bäder und die ausgedehnte Garten- und Parkanlage.
Puente Romano und Torre La Calahorra
Genau hinter der Mezquita befindet sich die Puente Romano. Diese Brücke sollte man unbedingt überqueren. Zum einen ist die Architektur der Brücke sehr beeindruckend, zum anderen hat man von hier aus den besten Blick auf die Mezquita. Auch befindet sich am anderen Flussufer der Torre La Calahorra. Dieser stammt aus dem 14. Jahrhundert.
Barrio San Basilio
Das Viertel Barrio San Basilio, das einfach nur zauberhaft schön ist, befindet sich südwestlich des Alcazar. Hier flaniert man entlang schöner Gassen, die von Tüchern, die als Sonnenschutz dienen, überspannt sind. Auch befinden sich in diesem Viertel die weltbekannten Patios de Córdoba.
Patios de Cordoba
Besonders sehenswert sind die Innenhöfe einzelner Wohnhäuser im Viertel Barrio San Basilio. Diese werden auch Patios de Córdoba genannt. Viele der dort befindlichen Innenhöfe wurden schon mehrere Jahre hintereinander mit Preisen ausgezeichnet. Seit 2012 gehören diese sogar zum Weltkulturerbe. Zu beachten ist, dass die Innenhöfe am Dienstag sowie am Sonntag Nachmittag geschlossen sind.
Altstadt
Calleja de las Flores: Diese Straße befindet sich östlich der Mezquita. In diesem Viertel findet man unzählige Blumen und Pflanzen in blauen Töpfen, die an allen möglichen Fassaden montiert wurden.
Calle de los Deanes: Hier findet man unzählige Souvenirgeschäfte. Die Straße ist perfekt für einen bummel und kurzen Shoppingtrip durch Córdoba.
Calleja del Indiano: Eigentlich bin ich nur durch Zufall in dieser Straße gelandet. Hier findet man komplett weiße Häuser, die alle samt über schwarze Fenstergitter verfügen. Hinter den Fenstergittern befinden sich unzählige Pflanzen große als auch kleine.
Juderia: Das gesamte Gebiet um die Mezquita wird heute Juderia genannt. Ein kleines jüdisches Viertel mit einem ganz eigenen Flair.
Anreise
Am besten man reist mit dem Auto an. Geparkt habe ich im öffentlichen Parkhaus an der Paseo de la Ribera 2. Von hier aus ist es nur ein Katzensprung zur Mezquita.
Reisezeit
Am besten man besucht Córdoba in den frühen Sommermonaten oder im Herbst. Im Sommer kann es in Córdoba ganz schön heiß werden. Daher besser in den Vor- oder Nachsommermonaten fahren. Ansonsten wird die Besichtigung zu einem schweißtreibenden Erlebnis.
Besichtigung
Am besten man startet die Besichtigung Córdobas mit der Mezquita. Danach kann man dann den Glockenturm besichtigen und in folgender Reihenfolge fortfahren:
- Mezquita
- Glockenturm
- Alcazar de los Reyes Cristianos
- Barrio San Basilio und Patos
- Calleja de las Flores, Calleja de las Flores, Calleja del Indiano
- Puente Romano und Torre La Calahorra
Für die Besichtigung sollte man einen ganzen Tag einplanen.